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Alisa Stickl übernimmt ab der Vorbereitung zur neuen Saison 2022/2023 das Traineramt für die 1. Damenmannschaft der HSG. Sie löst damit Marcel Ott ab, der nach dem Ausscheiden von Jürgen Wenzel aus gesundheitlichen Gründen im Laufe der Runde 2021/2022 eingesprungen war, die HSG-Damen durch die Rückrunde der Vorrunde begleitete und nun ab Ende April durch die Abstiegsrunde führt. Unterstützt wird Alisa weiterhin von Sebastian Klein, der die Damen bereits seit Anfang 2020 als Betreuer begleitet.

Mit Alisa Stickl hat die HSG eine sehr erfahrene und kompetente Trainerin für den Damenbereich gewinnen können. Alisa wurde in Bugojno (Bosnien) geboren, wohnt in Rodgau und hat drei Kinder, von denen zwei auch den Weg zum Handball gefunden haben- natürlich ohne jeglichen Einfluss der Mama :). Neben ihrer Trainertätigkeit und der Zuschauerrolle bei Handballspielen ihrer Kinder ist sie auch noch als Schiedsrichterin aktiv - und wenn mal kein Handball auf der Tagesordnung steht, findet sie auf der Tribüne bei Fußballspielen der Eintracht Frankfurt oder bei Eishockey-Spielen eine Abwechslung. Sie ist B-Lizenz-Inhaberin und würde perspektivisch gerne auch die A-Lizenz erwerben, um ihren handballerischen Horizont noch zu erweitern.

Wie ihre eigene Handballkarriere begann, bei welchen Vereinen sie als Spielerin oder Trainerin aktiv war und wie sie sich selbst als Trainerin beschreibt, erfahrt ihr aus dem nachfolgenden Interview mit Alisa:

Liebe Alisa, du hast ja selbst auch Handball gespielt. Wie bist du dazu gekommen und welche Position hast du gespielt?

Zum Handball hat mich mein Sportlehrer gebracht, da ich mich für jegliche Art von Bewegung und Sport interessiert habe (z.B. Tanzgruppe, Schulmannschaft Basketball). Im ehemaligen Jugoslawien fanden dann Sichtungen in der Schule statt, woraufhin ich zunächst als Außenspielerin beim Handball angefangen habe. Bei einem Training hatten wir dann keine Torhüterin, weshalb ich es ausprobiert habe. Es hat mir gleich gefallen, die Gegner mit vorausschauenden Reaktionen auf ihre Würfe zur Verzweiflung zu bringen. Ich war eine eher kleine Torfrau (168 cm), aber mit Sprungkraft, Reaktion und Absprache mit der Abwehr fand ich meinen Weg, erfolgreich Handball zu spielen. Meinen Heimatverein „Iskra Bugojno” besuche und unterstütze ich heute noch. Ich helfe dort beim internationalen U18-Turnier, bei dem unsere deutsche U18-Jugendnationalmannschaft mit Erik Wudtke und Alexander Koke als Trainerteam schon zwei Mal dabei waren.

Welche sportlichen Erfolge hattest du als Spielerin?

Mein größter sportlicher Erfolg war die Einladung zur U18-Nationalmannschaft. Leider hat dann der Balkankrieg meine Karriere unterbrochen und ich ging zum Handballspielen ins Ausland. Meine aktive Karriere habe ich 2007 beim TV Dudenhofen in der damaligen Regionalliga (heute 3. Bundesliga) beendet.

Welche Trainerstationen gab es für dich bisher?

2007-2011 Mörfelden-Walldorf (3. BL/OL Damen, TW-Trainerin Herren LL)

2012-2014 HSV Götzenhain (Herren A-Klasse, BOL, LL)

2014-2016 Mainz Weisenau (Rheinhessen Liga)

2016-2018 Bergen Enkheim (Damen LL)

2018-2020 WJSG Bad Soden (A-Jugend Oberliga/Bundesliga, Damen LL)

2020-2023 HSG Aschaffenburg 08 (Herren A-Klasse)

Zudem veranstalte ich seit 11 Jahren Handball-Torwartcamps für Jugendliche. Es hat nicht jeder Verein die fachliche Ressource oder das Geld, um extra Torhüter-Trainings anbieten zu können, sodass ich mit den Camps versuche, diese Lücke ein bisschen zu schließen und mit den jungen Torhütern zu arbeiten. So können junge Talente einige Impulse mitnehmen, sodass sie sich in ihrem normalen Training auch ohne speziellen Torwart-Trainer sinnvoll beschäftigen und sich aus eigener Kraft weiterentwickeln können.

Was macht dir am Trainerjob Spaß?Wie würdest du dich als Trainerin beschreiben? Worauf legst du besonders Wert?

Ich würde meinen Trainerstil als kooperativ bezeichnen, d.h. dass ich mich viel mit den Spieler/-innen austausche und diese in den gesamten Prozess einbinde. Meine Entscheidungen im Training und im Spiel versuche ich den Spieler/-innen immer konstruktiv zu begründen.

Ich lebe und liebe modernen, schnellen Handball und versuche dies bei meinen Mannschaften zu implementieren. Natürlich bin ich nicht die erste Trainerin einer Mannschaft und es gibt keinen Grund, etwas, das Trainerkollegen vor mir eingeführt haben, zu verändern, wenn es funktioniert. Ich sehe mich in der Verpflichtung, Jugendspieler/-innen in den Erwachsenenbereich zu integrieren und den Übergang zu den Aktiven als Freude auf neue Erfahrungen zu vermitteln.

Ich hoffe immer, dass sich während meiner Trainertätigkeit eine Mannschaft, aber auch jede/r einzelne Spieler/-in sowohl sportlich als auch menschlich weiterentwickelt. Wenn das alles einigermaßen klappt, dann bin ich auch selbst mit meiner Arbeit zufrieden :)

Ich freue mich auf die neue Herausforderung bei der HSG und viele gemeinsame Erlebnisse mit den Damen.