15.11., D1 : FSG Bürgstadt/Kirchzell, 20:18 (11:10)

Die Damen 1 luden am vergangenen Samstag zur Prime-Time um 19:30 Uhr zum Spitzenspiel, wobei die Ausgangslage kaum spannender sein könnte. Die HSG Bachgau, im Aufstiegsrennen der Spielzeit 23/24 denkbar knapp gegen die Gäste gescheitert, empfing erneut als Tabellenzweiter mit nur zwei Minuspunkten den Regionalliga-Absteiger und Tabellenersten aus Bürgstadt/Kirchzell – bis dato mit lediglich einem Minuspunkt und der defensivstärksten Mannschaft der Liga. Bachgau wiederum stellt die gefährlichste Offensive.
Beide Teams starteten nervös – spürbar beeindruckt vom Stellenwert der Partie und der euphorischen Atmosphäre. Bürgstadt fand den ersten Zugriff und traf nach 3:27 Minuten erstmals, legte schnell das 0:2 und 0:3 nach. Bachgau brauchte hingegen ganze 7:21 Minuten, um den Ball erstmals im gegnerischen Tor einzunetzen. In den Folgeminuten sammelte die HSG über ihre bewährten Achsen im Rückraum und das sichere Zusammenspiel mit dem Kreis Selbstbewusstsein und konnte sich stabilisieren. Ein 3:0-Lauf brachte den Ausgleich (3:3, 10. Minute). Direkt im Anschluss setzte Bachgau nach und drehte durch eine aggressive Abwehr und konsequentes Umschaltspiel die Partie vollständig. Mit einem weiteren 3:0-Lauf zum 7:4 (16.) übernahm der Bachgau-Express die zwischenzeitliche Kontrolle. Bürgstadts Trainer sah sich zu einer Auszeit gezwungen. Auch diese Unterbrechung tat dem Bachgau-Spiel zunächst kein Abbruch. Aus geduldig gespielten Positionsangriffen sowie dem erweiterten Tempospiel gepaart mit einem Bollwerk von Torfrau und Abwehr erhöhten die Gastgeberinnen bis auf 10:6. In den letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs schlichen sich jedoch Nachlässigkeiten ein. Fehlwürfe und der berühmte Schritt zu langsam in der Abwehr ermöglichten Bürgstadt einen 4:0-Lauf zum 10:10-Ausgleich 35 Sekunden vor der Pause. Bachgau antwortete prompt und stellte auf 11:10 und hatte eine Portion Glück auf ihrer Seite, als der vermeintliche erneute Ausgleich der Gäste erst ein Wimpernschlag nach der Sirene die Torlinie überquerte.
Der bessere Start in die zweite Spielhälfte gehörte diesmal Bachgau. Von allen Positionen wurde variabel abgeschlossen. Defensiv stand die HSG erneut geschlossen, unterband Bürgstadts Angriffsbemühungen früh und zwang die Gäste immer wieder in schwierige Würfe und provozierte Fehler. Die Partie blieb intensiv, aber zu jedem Zeitpunkt äußerst fair – ein Sinnbild des gegenseitigen Respekts und dem Interesse an einem mitreisenden Handballfest. Bis zur 52. Minute hielt Bachgau konstant eine 2–3-Tore-Führung (18:15). Doch dann kam die Nervosität auf Bachgauer Seite zurück. Bürgstadt witterte die Chance und gleicht 1 Minute und 20 Sekunden vor Ende zum 18:18 aus. Fortan hält es niemanden in der sehr gut gefüllten Welzbachhalle mehr auf den Sitzen. Die Partie wird allen Erwartungen gerecht und ist an Spannung kaum zu übertreffen. Anders als in vielen engen Spielen der Vergangenheit behalten die Bachgau-Mädels an diesem Abend die Nerven. Konzentriert und mit Ruhe erspielten sich die Bachgauerinnen eine Torchance, die zum wiederholten Male treffsicher von der Kreisposition aus verwandelt wird. Nach einem schnellen Rückzug erkämpft Bachgau sich den Ball erneut zurück. Bachgaus Trainer Riedel nahm 22 Sekunden vor Schluss die Auszeit – und stellte sein Team perfekt auf Bürgstadts erwartbare Manndeckung ein. Die HSG spielt die verbleibenden Sekunden clever herunter, setzt erneut auf die starke Rückraum-Kreis-Achse zum entscheidenden 20:18 Siegtreffer.
Fazit: Das Spiel wurde dem Begriff „Spitzenspiel“ in jeder Hinsicht gerecht – sportlich wie atmosphärisch. Beide Mannschaften zeigen ein mitreisendes, faires und äußerst unterhaltsames Handballspiel, in welchem die Bachgau-Mädels letztlich den kühleren Kopf bewahren, und es schaffen sich mit einem Sieg und der Tabellenführung zu belohnen. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an alle in der Halle, die an diesem Handball-Samstag beteiligt waren.

Nächstes Spiel: Samstag, 22.11.2025 um 17:15 Uhr in der Welzbachhalle, Großostheim gegen HSG Riedstadt
Es spielten: L. Vonderheid (Tor), K. Ebert (Tor), B. Samaan (Tor), M. Balonier, S. Sauer, S. Reising (2), N. Reichert (3), L. Eckardt, L. Linke (3), A. Syndikus, L. Bowen (6), I. Bowen (1), M. Schuck (3), M. Papenberg, N. Krapp (2)

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